31.05.2010

Neue Inszenierung mit Rike




KONG und ...., ja, wie heißt sie gleich, auf jeden Fall dieses berühmt, berüchtigste Paar der Filmgeschichte erzählt von seiner bemerkenswert anderen Beziehung und beispiellosen und abenteuerlichen Karriere.

Mit Unterstützung einer Schauspielerin und eines Schauspielers werden Details aus dem Filmgeschäft enthülllt, sowie über den Aufstieg und den tragischen Falls berichtet und .... was wirklich geschah auf jener einsamen Insel im Ozean.

Warum hatten alle Angst vor King Kong– und wie konnte seine Legende so entstellt werden und er in Vergessenheit geraten? Warum wurde er so mißverstanden und was lief wirklich zwischen Fay Wray und ihm? Welche Opfer hat sie gebracht für ein Leben mit Kong? Und Schluss endlich, „wer hat hier eigentlich wen gerettet?“

Eine Erzählung über die Sehnsucht nach und die Furcht vor dem Fremden... Die Wahrheit über KING KONG und Fay Wray- erzählt von ihnen selbst!

Schauspiel mit Musik und Objekten


Premiere war am 27.5.2010
im TdA Stendal

KRITIK:

Premiere von „King Kong“ am Theater der Altmark am 27.5.2010
Therapie für ungleiches Paar
Von Claudia Klupsch

Man stelle sich vor: King Kong und die weiße Frau sind ein Paar. Happy End statt Abschuss
vom Wolkenkratzer. Jetzt herrscht Beziehungskrise und die beiden wählen eine spezielle Therapie.
Diese Situation findet das Publikum von „King Kong“ am Theater der Altmark vor. Das Stück
feierte am Donnerstagabend Premiere.
Stendal. Regisseur Stephan Thiel hat gemeinsam mit den Schauspielern Rike Schubert und David
Prosenc ein originelles „Puppenspiel für Erwachsene“ entwickelt.
Zigmal wurde die abstruse Liebesgeschichte zwischen Monster-Gorilla und Blondchen auf die
Kinoleinwand gebracht, darunter auch Ulk-Versionen. Der Originalfilm von 1933 ist ein Klassiker
mit für damalige Möglichkeiten fantastischen Spezialeffekten. Im Stendaler Stück wollen Affe und
Frau ihre Krise überwinden, indem sie sich ihrer abenteuerlichen Geschichte erinnern. Unter dem
Motto „Mach’ mir den King Kong!“ liefern Rike Schubert und David Prosenc Kino im Theater. Sie
spielen den Film, lassen die Filmutopie mit Mitteln des Theaters aufleben. Die Fantasie des
Publikums ist auf amüsante Weise gefordert.
Auf der Bühne zündet ein Feuerwerk an Ideen. Eben noch schubbelt sich der Schauspieler in
Affenmanier „den Pelz“, um im nächsten Moment mit dem Gebrüll des „goldenen Löwen“ vom
Metro-Goldwyn-Mayer-Hollywood-Studio den Beginn des Films einzuläuten. Hinter einem
Vorhang verschafft das Spiel mit Licht und Schatten Filmflimmer-Illusion. Immer wieder kommt
das Spiel vor den Vorhang zurück. Das Publikum kommt kaum zu Atem, eine „Filmeinstellung“
jagt die nächste.
Neben den beiden Menschen kommen diverse Utensilien zum Spiel-Einsatz. Dass eine Barbie
zuweilen den Part der Frau übernimmt, ist noch naheliegend. Doch wenn Korkenzieher und
Damenschuh zwei Herren geben, ist das ungewöhnlich. Eine Kurbel an einer altertümlichen
Kaffeemaschine geht hinter dem Vorhang ohne weiteres als drehende Kamera durch.
Es gelingt Schubert und Prosenc, Schauspiel und Puppenspiel wunderbar zu verknüpfen.
Blitzschnell wechseln sie Spielart und Tempi. Bereits in „Tom Sawyers Abenteuer“ glänzten sie mit
diesem Können. Ein Höhepunkt ihres Puppenspiels im „King Kong“ ist der Tanz des Häuptlings
Kawumba (dargestellt durch einen himmelblauen Staubwedel). Der Song dazu „Gib mir Bass,
Bass“ setzt dem Auftritt die Krone auf. Einfach herrlich komisch!
Auch mit ihrem Schauspiel weiß das Duo auf der Bühne zu überzeugen. So amüsiert etwa
Schuberts übertrieben-theatralisch vorgetragener Schattenspiel-Monolog „Ich war jung und
brauchte das Geld“. Prosenc lässt trotz schweißtreibender Affenmaske den nachdenklichen King
Kong erkennen. („Ich wollte zurück. Da wo meine Höhle war, da stehen jetzt Ferienhäuser.“) Wie
auch der Film bereits zu seiner Zeit Mehrdeutigkeiten zuließ, so enthält der witzige Stendaler Text
Anspielungen etwa auf „die Krise, die fiese“ oder auf die Ölpest („böse, böse Menschen“).
Zu guter Letzt: Zu einer Liebesgeschichte gehört Sex. Neckische Idee, den Affen in einer Szene
zum plüschigen Puppen-Äffchen Monchichi zu verkleinern und entschlossen zu Werke gehen zu
lassen. Die „schönste Liebesszene der Welt“ (Affe entblättert Frau) wird ein wenig frivol weiter
getrieben.
Dieser Stendaler „King Kong“ ist ungewöhnlich, überraschend, verblüffend. Es macht Spaß, dem
Geschehen auf der Bühne zu folgen. Wenn auch die Grenze zum Klamauk nicht fern ist, bleibt das
Fazit: Amüsanter als der King Kong im Kino!

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